DEUTSCH

J. Allen ist ein New Yorker Indie-Singer/Songwriter aus Brooklyn, dessen Musik sich zwischen aktuellem Folk-Zeitgeist (Bon Iver, Mumford & Sons, Iron & Wine, Radical Face) und zeitlosen Meistern aus der Songschmiede des Americana/Alt-Country verorten lässt. Zwischen den Tönen lässt der verschrobene und zurückgezogene New Yorker bedroom recorder – der seine Songs ausdrücklich selbst instrumentiert, aufnimmt und produziert – auf seinem Solodebüt die Leidenschaft für psychedelische Elemente, Garagen-Rock und ätherische Ambient-Sounds durchblitzen. Jedes Lied hat seine eigene Atmosphäre, die durch im Mikrofon festgehaltene Geräusche, durch das Summen und Rauschen der Großstadt, verstärkt die Sicht eines Außenstehenden auf das flüchtige Wechselspiel aus Nähe und Ferne des heutigen, urbanen Lebensstils reflektiert.

 

Mit seiner ehemaligen Space-Folk-Band “Meanwhiles” konnte Allen die Aufmerksamkeit des Sparklehorse-Produzenten Alan Weatherhead auf sich ziehen und namhafte Kollaborateure wie Gastsängerin Martha Wainwraight für sich gewinnen. Trotz positiver Plattenkritiken für das Band-Debüt “The Nights Rewind” (2005), darunter Quervergleiche von Neil Young bis Sigur Rós, blieb der Durchbruch allerdings aus. Zudem musste sein Label Decoder Records kurze Zeit später den Betrieb einstellen. Nach längerer Schaffenspause und Orientierungsphase, kehrt er nun als One-Man-Band zurück.

 

Sein Solodebüt “Wonder City” (VÖ: 3.9.2012) kommt zwar intimer, direkter und reduzierter daher als Früheres, verliert dabei, aber nie den Hang fürs Epische – und hinterlässt einen sperrigen, ungeschliffenen Lo-Fi-Brocken, für den es einiges an Mangelattributen erfordert, nämlich Zeit, Verständnis und Detailliebe, um ihn artgerecht zu verdauen. Die bewusst gesetzten Ecken und Kanten heben ihn allerdings von schöngeistigem easy-listening Sanftton-Pop ab, und unterstreichen subtil, dass seine Verwurzelung nach wie vor im experimentellen Indie-Rock liegt.

 

J. Allens “Wonder City” erscheint nun vorerst ohne Label im Eigenvertrieb, wird mit einem Auftritt beim Hamburger Reeperbahn-Festival und einer unabhängigen Tour durch Europa den Liebhabern handgemachter Musik ans Herz gelegt, denn diesen Angelegenheiten ist der Mann aus Brooklyn beileibe wiederum so gar nicht fremd.

 

 

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